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Die Funken sprühen: Ausbildung mit viel Herzblut bei Huhle

Huhle Ausbildung Schweissen

Blick in die Ausbildungswerkstatt Foto:HessenChemie

Huhle Betriebserkundung 1

Rundgang durch die Betriebshallen bei Huhle Foto: HessenChemie

Huhle Betriebserkundung Stahl

Stahl ist der wichtigste Werkstoff bei Huhle Foto: HessenChemie

Junge Menschen für die duale Ausbildung begeistern und diese beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen ist eines der Schwerpunkte des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT. Hierzu dienen Einblicke in Ausbildungsunternehmen, betriebliche Prozesse wie auch die Vermittlung notwendiger Kompetenzen für das Arbeitsleben. SCHULEWIRTSCHAFT spricht dabei in erster Linie Lehrkräfte in ihrer Rolle als Multiplikatoren an.

Betriebserkundungen sind ein wesentlicher Programmpunkt der SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit. Lehrerinnen und Lehrer erhalten so einen Einblick in Unternehmen vor Ort und können so den Schülerinnen und Schülern bei der Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsstellen besser zur Seite stehen.

Auf Einladung des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Wiesbaden-Rheingau-Taunus erhielten Lehrkräfte aus der Region am vergangenen Mittwoch die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Wiesbadener Stahl- und Metallbauers Huhle zu blicken. Seniorchef Siegfried Huhle führte die Teilnehmer persönlich durch den Betrieb und lud sie anschließend auf einen Kaffee zu einem gemeinsamen Austausch ein.

Familienunternehmen mit Herz und Verantwortung seit über 100 Jahren

Ob Brücken, Fassaden aus Stahl und Glas, Treppengeländer, Glasdachkonstruktionen, Radartürme, Toranlagen oder schlichte Hochbeete, die Produkte und Leistungen von Huhle finden sich nicht nur in Wiesbaden und Umgebung, sondern weit über die Region hinaus.

Dabei kann das Familienunternehmen auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. Geleitet wird es von Seniorchef Siegfried Huhle, seiner Ehefrau Ursula, Bruder Günter und Sohn Oliver mit Ehefrau. Als Siegfried Huhle den Metallbaubetrieb von seinem Vater 1984 übernahm, zählte er zwanzig Beschäftigte. Heute sind es fast hundert. Das Betriebsgelände ist in der Zeit von 2.000 Quadratmeter auf 8.000 Quadratmeter gewachsen.

Fachkräftesicherung durch Ausbildung

Über den Fachkräftemangel kann Huhle nur milde lächeln – das Problem kennt und hat er nicht. Jedes Jahr werden drei Auszubildende eingestellt. Mindestens. Wenn Huhles großes Herz nicht Nein sagen kann, können es auch mal sieben werden. So sind im vergangenen Jahr zwei Flüchtlinge aus Eritrea und ein junges Mädchen, das sich eigentlich zu spät für das Ausbildungsjahr beworben hatte, noch dazu gekommen. Das wollte er nicht ein Jahr ohne Perspektive zurücklassen. Mit allen drei ist der Seniorchef mehr als zufrieden. Fragt man Huhle nach den Anforderungen, die ein Bewerber mitbringe sollte, so sei das Wichtigste Interesse. Am liebsten stelle er je einen Haupt-, Realschüler und Gymnasiast ein. Alle drei würden unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen und sich bestens ergänzen.

Auch Menschen mit Behinderung beschäftigt das Unternehmen. 60 Prozent der Mitarbeiter sind im Unternehmen ausgebildet worden. Alle werden nach der Ausbildung für ein Jahr befristet übernommen. In der Zeit haben sie die Chance, sich zu bewähren. Was die meisten auch tun und dann unbefristet übernommen werden. Viele bilden sich später weiter, zum Meister, Techniker oder Ingenieur. Oft arbeiten sie während des Studiums im Betrieb weiter, um sich ein paar Euro dazu zu verdienen. Wenn Huhle Bedarf hat, übernimmt er die einstigen Schützlinge nach dem Studium wieder.

Für das große soziale Engagement wurde Huhle bereits mehrfach ausgezeichnet

Zu Recht ist der Familienbetrieb auf seine vielen Auszeichnungen stolz, die es für sein soziales, aber auch ökologisches Engagement erhalten hat. Denn auch Umweltbewusstsein und eine möglichst ressourcenschonende Produktion werden hier groß geschrieben. So erzeugen beispielsweise die Solarzellen auf den Dächern 70 Prozent des eigenen Strombedarfs, aber auch in Filter- sowie Energie- und Wassereinsparungstechnologien wird kontinuierlich investiert.

Fragt man Siegfried Huhle, warum er keine Sorgen habe, Auszubildende zu finden, so nennt er als einen der Hauptgründe das Angebot an Praktikumsplätzen, die ein erstes Hineinschnuppern in die verschiedenen Berufe ermögliche. Darüber hinaus arbeite er mit Schulen zusammen, die jedes Jahr mit ihren 7. Klassen – Jungs und Mädels – zu einer zweistündigen Betriebserkundung kämen.

Der Nachmittag bei Huhle Stahl- und Metallbau hat sich für alle Beteiligten gelohnt. Er bot nicht nur einen Einblick in die vielfältige Ausbildung eines Handwerksbetriebes, sondern auch in die vielen Möglichkeiten, die sich nach einer Ausbildung für die jungen Menschen ergeben. Wer Interesse hat und sich weiterbilden möchte, für den ist nach der Ausbildung noch lange nicht Schluss. Weder auf der Karriereleiter noch beim Familienunternehmen Huhle.

Ein großes Dankeschön an Siegfried Huhle für die Zeit, die er sich für uns genommen hat. Es waren interessante und erkenntnisreiche zwei Stunden.

Über uns

Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT ist eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft von Lehrerinnen und Lehrern.

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