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Es muss nicht immer Abitur sein: 50 Gäste diskutieren über andere Wege in den Beruf

Funk Preisverleihung Bester Prak Ausschnitt

Warum immer Abitur? Dieser Frage ging eine Veranstaltung des HESSENCAMPUS Rheingau+Taunus in Geisenheim unter dem Titel "Abitur und Studium um jeden Preis? - Das duale Ausbildungssystem als Chance erkennen" auf den Grund. Rund 50 Gäste kamen in die Aula und hörten zuerst den Impulsvortrag von Jürgen Funk, Geschäftsführer SCHULEWIRTSCHAFT Wiesbaden-Rheingau-Taunus, anschließend diskutierten sie bei der Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Agentur für Arbeit, den beiden Kammern und Vertretern aus Schule und Hochschule.

„Betriebliche Ausbildung ist eine gleichwertige Alternative zur akademischen Ausbildung, bietet viele Chancen und kann durchaus Plan A nach der Schule sein“, erklärte Jürgen Funk. Der Weg zu beruflichem Erfolg und persönlicher Zufriedenheit müsse nicht zwangsläufig über das Abitur und ein anschließendes Studium führen. Die klassische duale Ausbildung kombiniere das Lernen im Betrieb und der Berufsschule und biete damit eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Nach der Ausbildung ergeben sich in der Regel gute Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten, so Funk.

Die Tatsache, dass etwa ein Drittel der Bachelor-Studenten frühzeitig ihr Studium abbrechen würden, habe in der Regel drei Gründe: Unbewältigte Leistungsanforderungen, mangelnde Studienmotivation oder der Wunsch nach praktischer Tätigkeit. Deshalb sei eine gute Berufs- und Studienorientierung noch in der Schulzeit  wichtig. Zudem sei eine Reflektion über die eigenen Stärken und Schwächen sowie Wünsche und Bedürfnisse dringend zu empfehlen. Auch ein Berufswahltest könne den Entscheidungsprozess unterstützen. „Eltern sollten die Stärken ihrer Kinder fördern, sie motivieren, begleiten“, riet Funk. Jugendstudien würden belegen, dass Eltern die am häufigsten genutzte Informationsquelle sind.

Im Anschluss gab es noch eine angeregte Podiumsdiskussion. Die Podiumsteilnehmer Andreas Haberl von der Handwerkskammer Wiesbaden, Christine Lutz von der IHK Wiesbaden, Prof. Dr. Hans Reiner Schultz von der Hochschule Geisenheim, Sabine Koerlin von den Beruflichen Schulen Rheingau, Thomas Fischer von der Rheingauschule und Alexander Baumann von Agentur für Arbeit riefen letztlich dazu auf, mit dem vorherrschenden Meinung, nur Abitur sei der richtige Weg, zu brechen.

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Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT ist eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft von Lehrerinnen und Lehrern.

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